Die weltweiten Lieferketten von Halbleitern waren in der Covid-19-Pandemie bereits massiv gestört. Russlands Einmarsch in die Ukraine hat den Herstellern einen weiteren harten Dämpfer verpasst. Denn Russland und die Ukraine sind Hauptlieferanten von zwei der wichtigsten Rohstoffe für die Halbleiterherstellung: Neon und Palladium. Dafür gibt es nur wenige alternative Lieferquellen.
Diese Herausforderungen haben sich auch auf die Automobilhersteller ausgewirkt. Laut eeNews Europe hat die „lähmende” Chip-Knappheit beispielsweise in Großbritannien 2022 zu einem Rückgang der Fahrzeugproduktion um 9,8 Prozent geführt.
Zusammensetzung der Survey-Teilnehmer
Um besser zu verstehen, wie Führungskräfte die Auswirkungen dieser Faktoren auf ihre Branche einschätzen, befragte GLG 60 Führungskräfte in den USA, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien. Die hochrangigen Survey-Teilnehmer reichten von der C-Level-Führungskraft bis zum Manager und kamen aus den drei Branchen Halbleiterherstellung/-entwicklung, Halbleitervertrieb und Automobilindustrie.
Auswirkungen auf die Halbleiterindustrie
Die Ergebnisse des GLG Surveys zeigen, dass gleich mehrere Branchen entlang der Halbleiter-Lieferkette Schwierigkeiten zu bewältigen haben. Fast die Hälfte der Führungskräfte (45 Prozent) gibt an, dass die Herausforderungen bei Mikroprozessor-Steuerungseinheiten (MCUs) am stärksten sind. Einerseits hängt das mit den spezifischen Problemen in der Lieferkette zusammen. Andererseits ist es auf das Wachstum bei Elektrofahrzeugen zurückzuführen, die weltweit eine steigende Nachfrage nach MCUs hervorrufen.
Die meisten Survey-Teilnehmer geben an, dass die Probleme in der Lieferkette erhebliche Auswirkungen auf die Automobilhersteller haben. Fast drei Viertel der Befragten bestätigen, dass Produktionslinien in der Automobilindustrie geschlossen oder beliebte Funktionen aus dem Angebot gestrichen werden mussten. Knapp zwei Drittel (65 Prozent) erklären, dass der Chipmangel die Produktion von Elektrofahrzeugen im Vergleich zur Produktion von Verbrennungsmotoren (ICE) stärker beeinträchtigt.
Erwartete Erholung
Die von uns befragten CEOs sind mit Blick auf die Dauer einer Erholung geteilter Meinung. Knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) rechnet mit einer Erholung der Branche in der ersten oder zweiten Hälfte des Jahres 2024, während 41 Prozent eine Besserung noch in diesem Jahr erwarten.
Fazit
Der GLG Automotive Semiconductor Survey zeigt: Probleme in der Lieferkette haben erhebliche Auswirkungen auf die Branche. Zusätzlich zu den oben genannten Daten bietet die Erhebung unter anderem einen Einblick in die Hintergründe des Chipmangels – für die Industrie insgesamt und die Automobilindustrie im Besonderen. Außerdem thematisiert werden die Fahrzeugfunktionen, die von der Knappheit besonders betroffen sind. Die Untersuchung zeigt auch, welchen Weg die Führungskräfte einschlagen, um trotz der Schwierigkeiten weiterhin erfolgreich zu sein.
Verschaffen Sie sich einen Überblick über weitere GLG Network Surveys (englisch)
Über GLG Network Surveys
GLG Network Surveys führen Erhebungen zu marktbewegenden Themen und Trends durch und befragen relevante Fachleute. Jede Untersuchung konzentriert sich auf eine bestimmte Branche. Die Befragten verfügen über fundiertes Fachwissen zu den neuesten Entwicklungen in diesem Gebiet. Um sicherzustellen, dass der Schwerpunkt des Surveys für die Teilnehmer relevant ist, arbeitet unser Network-Surveys-Team mit einem GLG Experten zusammen. Dieser verfügt über die fundierten Branchenkenntnisse, um den Fragebogen zu erstellen. GLG führt derzeit etwa 12 Netzwerkerhebungen pro Monat durch.
Bei unseren Network Surveys erhalten Sie:
- Individuelle Antworten („Rohdaten”) in Excel
- PowerPoint-Bericht mit aggregierten Daten
- Für ausgewählte Themen: Zusammenfassung mit den wichtigsten Insights und Schlussfolgerungen
- Für ausgewählte Themen: ausführlicher PowerPoint-Bericht über die Untersuchungsergebnisse, der vom Netzwerkmitglied per Webcast präsentiert wird (optional)
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